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Golfschläger - Lexikon
- Bounce
nennt man bei Eisen den Winkel zwischen der vorderen und
hinteren Sohlenkante. Dieses Konstruktions-Merkmal wird
insbesondere bei Sandwedges benutzt, um das Vergraben
des Schlägerkopfes im Sand zu verhindern. Faustregel
ist: Je feiner und trockener der Sand, desto größer
der empfehlenswerte Bounce.
- Bulge ist die
horizontale Wölbung der Schlagfläche.
- Butt heißt das
obere Schaftende, wo beim fertigen Schläger der Griff
sitzt.
- Cavity-Back
bezeichnet einen Schlägerkopf, der auf der Rückseite
eine mehr oder weniger tiefe Aushöhlung besitzt. Sinn
des Cavity ist es, mehr Masse an den Rand des Kopfes zu
bringen und damit dem Kopf spielunterstützende und
fehlerverzeihende Eigenschaften zu geben.
- Club ist der
englische Begriff für Golfschläger. Ein „Clubmaker“
ist also jemand, der Golfschläger fertigt.
- Coned ist ein Hosel,
welches am oberen, inneren Rand um etwa 20°
angeschliffen wurde, um Beschädigungen insbesondere von
Graphitschäften durch scharfe Kanten zu vermeiden.
- Ferrules heißen
die kleinen Plastikröhrchen, die direkt oberhalb des
Hosels auf dem Schaft sitzen. Nicht alle Köpfe benötigen
ein Ferrule; beachten Sie bitte die entsprechenden
Symbole im Katalog.
- Der Flex bezeichnet
die Steifheit eines Schaftes. Je höher die
Schwunggeschwindigkeit eines Spielers ist, desto steifer
sollte der Schaft sein. Gebräuchliche Bezeichnungen
sind (in der Reihenfolge zunehmender Steifheit): XL und
L (Ladies), A (Average), R (Regular), S (Stiff) bzw. F
(Firm) und X (Extra-Stiff). Da die Schafthersteller
keine einheitlichen Kriterien zur Festlegung des Flexes
entwickelt haben, geben wir neben dem Flex für jeden
Schaft den empfohlenen Schwunggeschwindigkeits-Bereich (ESGB)
an, zu messen jeweils mit Eisen 5 (Schäfte für Eisen)
bzw. Holz 1 (Schäfte für Hölzer). Es ist für jeden
Selbstbauer nützlich, die eigene Schwunggeschwindigkeit
zu kennen. Bei Überschneidung der Bereiche empfehlen
wir, den weicheren Flex zu wählen!
- Der Flexpunkt (oder
Biegepunkt) sagt aus, an welcher Stelle der
Schaft sich unter Last (beim Durchschwung) am meisten
biegt, und beeinflußt dadurch die Flugbahn des Balles.
Ein Flexpunkt im oberen Schaftbereich (hoher Flexpunkt)
liefert tendenziell eine flachere Flugbahn, ein
Flexpunkt im unteren Schaftbereich (niedriger Flexpunkt)
eine steilere Flugbahn.
- Graphitgewichtete Köpfe
sind schwerer als standardgewichtete Köpfe (bei Eisen
ca. 10 Gramm) und erlauben ein höheres Schwunggewicht
bei Verwendung von leichten und extrem leichten
Graphitschäften.
- Graphitschäfte
besitzen eine höhere Dämpfung als Stahlschäfte und
spielen sich damit „schonender“ für Muskulatur und
Gelenke; darüberhinaus erlauben sie geringere Gewichte
des fertigen Schlägers. Ein guter Graphitschaft
zeichnet sich u.a. durch eine absolut symmetrische
Wandstärke über die gesamte Länge und geringe
Fertigungstoleranzen aus.
- Griffe wurden früher
aus Kalbsleder hergestellt; heutzutage verwendet man
fast ausschließlich spezielle Gummimischungen, die
insbesondere bei Nässe einen besseren Halt bieten und
außerdem wesentlich preiswerter und haltbarer sind.
Bitte beachten Sie: Ein Griff, dessen Innendurchmesser
kleiner als der Butt des Schaftes ist, wird beim
Aufziehen etwas dicker als Standard und umgekehrt (siehe
Tabelle im Katalog). Ein aktueller Trend geht zu
Midsize-Griffen, die etwas dicker und schwerer sind und
vielen Spielern ein subjektiv besseres Gefühl der Schlägerkontrolle
vermitteln.
- Heel ist der
„Hals“ des Schlägerkopfes in der Verlängerung des
Hosels nach unten.
- Hosel heißt der
mit einer Bohrung versehene Teil des Schlägerkopfes,
welcher den Schaft aufnimmt. Hoselbohrung und
Schaftdurchmesser am Tip müssen zueinander passen; Norm
für die Hoselbohrung ist 0.335“ für Hölzer und
0.370“ für Eisen.
- Inch (Kurzzeichen:
“) ist das Standard-Längenmaß für Golfschläger. 1
Inch = 2,54 cm.
- Köpfe für
Golfschläger bestehen aus Edelstahl, Titan,
Aluminium-Legierungen, Holz oder modernen
Verbund-Werkstoffen. Für die massiv gegossenen Eisen
bevorzugen wir Edelstahl vom Typ 431, der einerseits
hart genug ist, um Distanz und Genauigkeit zu gewährleisten,
andererseits aber ein angenehmes und relativ weiches
Spielgefühl vermittelt; darüberhinaus erlaubt er die
Anpassung von Loft und Lie im Bereich von ± 2°, was
insbesondere beim individuellen Anpassen von Schlägern
sehr vorteilhaft ist. Der härtere Edelstahl 17-4 ist
die beste Wahl für hohlgegossene Metallhölzer (Metalwoods)
mit entsprechend dünnen Wandstärken. Edelstahl vom Typ
18-8 ist weicher als Typ 431, neigt zum Verziehen und
wird von uns daher nicht verwendet. Das ursprüngliche
Material für Hölzer war, wie der Name schon sagt,
echtes Holz. Wegen ihrer Optik, ihres Klanges und ihres
Spielgefühles haben diese Köpfe auch heute noch viele
Freunde. Ein starker Trend der letzten Jahre geht zu
Verbund-Werkstoffen wie Graphit (spritzgeformt/formgepreßt)
und Kevlar sowie zu High-Tech Legierungen aus
NE-Metallen (z.B. Titan 6AL-4V, Aluminium 7005 T4), die
eine Reihe neuer Konstruktionsmerkmale, größere
Volumina und eine noch bessere Feinabstimmung der
Gewichtsverteilung erlauben.
- Lie
ist der Winkel, mit dem der Schlägerkopf auf dem
Untergrund aufliegt. Je kürzer der Schläger, desto
steiler die Schwungebene und desto größer der
erforderliche Lie. Große Spieler (>1,80 m) tendieren
oft zu steileren, kleine Spieler (<1,70 m) zu
flacheren Schwungebenen. Wir empfehlen allen Spielern,
den für ihr Spiel optimalen Lie selbst herauszufinden
und gegebenenfalls anzupassen; alle Köpfe für Eisen in
unserem Katalog können um ±2° im Lie verändert
werden.
- Loft
ist die Neigung des Schlägerblattes. Der Loft
bestimmt im wesentlichen die Flugbahn des Balles; je
mehr Loft, desto höher und kürzer die Flugbahn des
Balles, und umgekehrt. Wedges haben bis zu 66° Loft,
einige Drivermodelle weniger als 10°. „Strong
Lofted“ bedeutet weniger Loft als üblich; ein
solcher Schläger erzeugt eine flachere und weitere
Flugbahn, so daß manchmal z.B. ein Eisen 5 ausreicht,
wo sonst ein Eisen 4 angebracht wäre.
- Muscle-Back nennt
man die klassische Form des Eisens ohne Aushöhlung der
Rückseite (Blade).
- Offset bedeutet, daß
der Schlägerkopf in der Ansprechposition aus der Verlängerungslinie
des Schaftes nach hinten versetzt ist. Ein etwas stärkerer
Offset hilft bei den langen Eisen, die Hände im
Treffmoment vor dem Ball zu halten, um so eine bessere
Kontrolle zu erreichen. „Progressive Offset“
bedeutet in diesem Sinne, daß die langen Eisen mehr
Offset besitzen als die kurzen Eisen, bei denen der
Offset eine untergeordnete Rolle spielt.
- Roll ist die
vertikale Wölbung der Schlagfläche.
- Schäfte haben
einen sehr hohen Anteil an den Spieleigenschaften des
fertigen Golfschlägers. Es gibt Schäfte aus
Stahl-Legierungen (inclusive Titan) und aus Graphit
(teilweise mit Boron oder Kevlar verstärkt). Wichtige
Kriterien für die Beurteilung eines Schaftes sind
Gewicht, Flex, Flexpunkt und (bei Graphitschäften) der
Torque.
- Das Schwunggewicht
ist ein Hauptkriterium bei der Abstimmung eines Schlägers.
Es sagt etwas über die Verteilung des Gewichtes
zwischen Schlägerkopf und Griff aus, jedoch nichts über
das Gesamtgewicht des Schlägers. Die
Schwunggewichts-Skala reicht von A0 bis F9; je mehr
Gewichtsanteile im Schlägerkopf liegen, desto höher
ist das Schwunggewicht und desto „schwerer“ schwingt
sich der Schläger subjektiv. Ein Eisensatz sollte
durchgängig das gleiche Schwunggewicht aufweisen, um
ein konstantes Spiel zu gewährleisten; eine
Schwunggewichts-Waage ist daher für jeden
ambitionierten Selbstbauer unentbehrlich.
- Seamless bezeichnet
Stahlschäfte, die ohne Längsnaht in einem Stück
gewalzt werden (Hersteller: Apollo).
- Stahlschäfte sind
preiswerter als Graphitschäfte und werden nach wie vor
von den meisten Professionals und Amateuren bevorzugt,
zumindest für die Eisen. Neben den traditionellen
„schweren“ Stahlschäften gewinnen Schäfte aus
leichteren Stahllegierungen (höhere Schlägerkopfgeschwindigkeit)
sowie „stepless“ Stahlschäfte (bessere Dämpfung)
auch bei den Professionals zunehmend an Bedeutung .
- Stepless ist ein
Stahlschaft, der sich vom Butt bis zum Tip
kontinuierlich verjüngt - im Gegensatz zu traditionell
hergestellten Schäften, die sich in verschieden langen
Abschnitten mit jeweils gleichem Durchmesser verjüngen.
Stepless-Schäfte gewinnen in letzter Zeit zunehmend an
Bedeutung, da sie eine bessere Dämpfung und mehr
Kontrolle bringen sollen. Graphitschäfte sind aufgrund
des andersartigen Fertigungsprozesses immer „stepless“.
- Sweet-Spot ist der
Punkt der Schlagfläche, der genau vor dem
Masseschwerpunkt des Kopfes liegt. Jeder Golfer schätzt
das unnachahmliche Gefühl und den besonderen Klang, den
ein genau mit dem Sweet-Spot getroffener Ball
verursacht.
- Tip ist die Spitze
des Schaftes, die im Hosel mit dem Schlägerkopf
verklebt wird.
- Toe ist die Spitze
des Schlägerkopfes .
- Der Torque
bezeichnet die Torsion (Verdrehung) eines Schaftes in
der Längsachse unter Last (z.B. beim Durchschwung) und
wird in Grad angegeben. Bei Stahlschäften verzichtet
man auf diese Angabe, da der Torque konstant bei Werten
um etwa 3° liegt. In der Theorie gilt: Je geringer der
Torque ist, desto weniger Streuung produziert der
Schaft. Allerdings ist zu beachten, daß ein niedriger
Torque den Schaft immer steifer macht und damit ein möglicher
Verlust an Spielgefühl einhergeht. Daher sind Schäfte
mit geringen Torque-Werten keineswegs die für alle
Spieler am besten geeigneten; vielmehr gilt es, einen
dem individuellen Schwung und Schwungtempo optimal
angepaßten Wert zu finden. Da es außerdem kein
einheitliches Meßverfahren für den Torque gibt, ist
eine gewisse Vorsicht bei allen Angaben angebracht;
insbesondere bei „No-Name“ Schäften sind
Abweichungen von mehreren Grad (!) von Schaft zu Schaft
nicht unüblich.
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